Freitag Morgen 5:45 Uhr und der alltägliche Wahnsinn tobt. Tochterkind 1 stapft zwei Minuten vor allen Anderen (Papa ausgenommen) die Treppe hinab. Sperrt sich im Bad ein. Für sagenhafte 20 – zur Verdeutlichung nochmal in Buchstaben: ZWANZIG – Minuten. Hier muss man anmerken… wir leben in einer Doppelhaushälfte von 1928. Die Sanierung machen wir in Eigenregie. Zu einem zweiten Badezimmer reichten bisher weder Energie noch Kontostand. Was dafür sorgte, dass sich auf dem kleinen Stück Flur vor dem Badezimmer in kürzester Zeit tumultartige Szenen abspielten. Zwei Kinder, denen das Wasser sprichwörtlich Oberkante Unterlippe stand. Das Dritte blieb einfach nur mit da stehen. Ob aus Solidarität oder blankem Herdenverhalten, egal. Mußte erstmal so. Tochterkind 2 legte hernach entschlossen fest, dass das Badezimmer- Betretungs- Verbot von Tochterkind 1 ja nicht für sie gelte. Schlug alle (vornehmlich väterlichen) Warnungen in den Wind und öffnete todesmutig die Tür. Mama trocknete anschliessend routiniert alle Tränen. Zwischenzeitlich fand Sohn 2 seine Fassung wieder und lief zeternd, schimpfend, schreiend zur Höchstform auf. Sohn 1 wurde es währenddessen zu langweilig allein auf der Treppe. Er setzte sich schweigend zu Papa an den Küchentisch und kratzte minutenlang das leere Nutellaglas aus. Selbstvergessen. Aber schweigend!
Zwei Stunden später. „Die, die immer lacht“, tönt es aus dem kleinen rosa Brüllwürfel auf meinen Schreibtisch. Daneben steht mein dampfender Cappuccino. Die Kinder sind in Schule und Kita. Der Wochenendeinkauf ist erledigt. Jetzt wird entsp… Verzeihung, ich meine natürlich gearbeitet! 🙂 In diesem Sinne… alles geht vorbei! Einen schönen Freitag