Hey Ihr Zuckermäuse,

Corona verlangt uns ganz schön was ab, oder?

Und es ist noch nicht vorbei. Wir sollten also endlich lernen, auch aus ungünstigen Situationen das Beste zu machen. Ja, ich nenne es absichtlich nur ungünstig, denn mal ganz ehrlich, es könnte uns schlechter gehen. Wir leben in einem der sichersten Länder der Welt. Sicher läuft nicht alles perfekt, aber es könnte tatsächlich alles viel schlimmer sein.

Eine Freundin hat mich die Tage ein bisschen ins Grübeln gebracht. Klar, unsere Situation war oder ist blöd. Ein positiver Covid19 Test rüttelt schon erstmal ein bisschen an den Grundfesten. Man ist plötzlich auf Hilfe angewiesen. Und zwar bei allem, was man ausserhalb der eigenen vier Wände tun muss. Ich habe es mir auch leichter vorgestellt. Wir haben so viele Hilfsangebote bekommen, daran scheitert es nicht. Aber an einem selber scheitert es ganz schnell. Es ist nämlich alles andere als angenehm, wenn man wegen Brötchen fürs Sonntagsfrühstück oder Seife fürs Badezimmer oder die Briefe, die man zur Post bringen müsste, jemanden bitten muss, dies für einen zu tun. Wir sind zu Sechst. Und ja, wir brauchen auch entsprechend viel. Zudem ist Weihnachten und das ist hier- auch was das Essen angeht- sehr traditionsbeladen. Sicher hatten wir uns vorher ein paar Reserven geschafft. Aber ganz ehrlich, ohne ein eigenes Kühlhaus zu bauen, kann ich nicht genug hamstern um 6 Leute völlig autonom über zwei Wochen zu bringen. Ausserdem kennen wir alle das eine kleine Teil das man immer vergisst und das nacher fehlt. Oder das Weissbrot, das einem wegschimmelt, obwohl es gar nicht so alt ist. Und und und. Kennt jeder, oder?

Als der positive Test amtlich war, hatte ich kurz den Gedanken an ein ganz anderes Weihnachten. Ein bisschen kleiner, ein bisschen abgespeckter. Der Situation angemessen eben. Meine Mama und mein Papa haben das verhindert, und das ganz ohne grosse Worte und Bitten. Sie haben in einer Grosskaufaktion alles besorgt, was für uns für Weihnachten nötig war. Unseren Alltagseinkauf haben unsere Nachbarn und ein Freund der Familie übernommen. Ohne es gross zum Thema zu machen.

Daher ein kleines Danke schön an Euch alle.

♥Vielen vielen Dank!♥

Es ist nicht angenehm, so dermassen hilflos zu sein. Ihr habt geholfen, ohne grosse Trara. Ihr habt uns mit Lebensmitteln versorgt, Getränke angeliefert, uns einfach ein paar Brötchen oder eine Tüte mit Basteleien, Kerzen, Grüssen und Keksen an die Tür gehängt.

Unter widrigen Bedingungen hatten wir ein tolles Weihnachtsfest. Ganz ruhig und entspannt. Nur wir Sechs. Hier schliest sich der Kreis zu meiner Freundin, die uns bedauerte, dass wir Weihnachten ja allein seien. Waren wir nicht. In keiner Beziehung. Zu keinem Zeitpunkt. Auch wenn räumlich niemand bei uns war. Denn: In der Zeit, in der wir nicht aus der Tür durften, hat es so oft wie nur selten vorher an selbiger geklingelt. Um uns zu helfen. Um uns Mut zu machen. Um uns einfach zu signalisieren- ihr seid nicht allein.

Und was lernen wir nun daraus? Abgesehen davon, dass es auch mal ohne Weissbrot geht? Es geht uns gut. Es könnte uns viel schlechter gehen.

In diesem Sinne… bleibt positiv. Wer die Welt nur schwarz oder weiss sieht, verpasst den Regenbogen dazwischen.

Fröhliche Weihnachten und Alles Liebe

Eure Sanny♥