Ich habe mich mal wieder mit den Testleserbüchern von Weltbild befasst. „Das Porzellanmädchen“ von Max Bentow ist als Psychothriller deklariert. Genau mein Genre. Erscheint am 17.07.2017
Klappentext:
Luna Moor ist eine gefeierte junge Autorin auf dem Gipfel ihres Erfolgs. Keine schreibt so packend und mitreißend wie sie über die Abgründe der menschlichen Seele, und ihre Bücher gehen unter die Haut.
Niemand ahnt, dass Luna selbst als junges Mädchen in die Hände eines Wahnsinnigen fiel und ihm nur knapp entkam. Seither quält sie die Erinnerung an den Täter, und eines Tages fasst sie den kühnen Entschluss, an den Ort ihres Martyriums zurückzukehren. Sie will eintauchen in die bedrohliche Atmosphäre des einsam gelegenen Hauses, in dem sie einst gefangen war, und versuchen zu verstehen, was damals geschah. Gemeinsam mit Leon, dem Sohn einer Freundin, richtet sie sich ein in dem verlassenen Haus im Wald. Sehr schnell muss sie jedoch erkennen, dass sie in einen Albtraum geraten ist, aus dem es kein Erwachen zu geben scheint. Aber ist Luna wirklich das unschuldige Opfer, das sie vorgibt zu sein?
Kommentar:
Spannend! Genau mein Genre. Und es startet perfekt…
Ein etwas sonderbares Mädchen macht sich nach der Schule auf Allein zu sein. Sucht die Einsamkeit an einem See. Schon als das Schneewittchenartige Geschöpf, helle porzellanartige Haut, dunkles Haar, allein den Wald betritt, beschleicht einen das Gefühl „das kann nicht gut gehen“. Geht es auch nicht. Der Eindruck, denn sie von ihrem Entführer bekommt ist zu Anfang wirr und dann abstossend. Der Mann ist bekleidet mit einer Art Tarnanzug, Gummimaske samt Atemschlauch und Handschuhen inklusive. Nichts sieht sie von ihm. Er erinnert sie an ein Insekt und so benennt sie ihn für sich auch. Er richtet sie her, wie das Porzellanpüppchen, welches er ihr schenkt. Wie grotesk die Ähnlichkeit ist, fällt sogar ihr auf. Schon in der zweiten Nacht in ihrem Gefängnis auf einem Dachboden meint sie, das Porzellanpüppchen würde mir ihr reden. Ihr raten sich zu wehren, ihn zu töten. Doch ihr Fluchtversuch scheitert und bringt sie dem Tode nahe…
Stark gestartet. Ich tue mich immer ein bisschen schwer in Stories komplett einzusteigen. Das ist hier anders. Max Bentow hat mich schon, als sein „Porzellanmädchen“ in den Wald geht und dem Insekt in die Hände fällt. Dabei ist es gar keine dramatische schnelle Szene. Der Teil, den ich bisher lesen durfte, kommt komplett ohne schnelle Schauplatzwechsel und blutrünstige Szenen aus. Es ist das Unterschwellige, Subtile was einen die Bedrohung nahezu fühlen lässt und damit die Spannung ausmacht. Wieso bildet sie sich so schnell ein, das Püppchen würde zu ihr sprechen? Wieso hat die Puppe zwei verschiedene Augen? Wie entkommt das „Porzellanmädchen“ dem Tod? Ich wills wissen, hoffentlich ist bald Juli!
[…] “Das Porzellanmädchen” (2017) […]