Advent, Advent— welches Lichtlein brennt

Die Adventszeit, so wie wir sie heute kennen, geht auf Papst Gregor den Großen zurück. Sie sollte den frühchristlichen Gläubigen als Vorbereitung für das Weihnachtsfest dienen. Ursprünglich handelte es sich um eine Fastenzeit, welche vom 11. November bis 6. Januar abgehalten wurde. Bis heute hat der Advent (lateinisch: die Auskunft) seine Bedeutung nicht verloren. Während der vier Sonntage vor dem 25 Dezember wird der Geburt Jesu entgegengegangen. Dazu haben sich vielfältige Bräuche entwickelt. Ganz besonders und vor allem im Erzgebirge.

Rückt die Adventszeit nahe, werden die Fenster geschmückt. Traditionell mit Schwibbögen, Lichterengel und Sternen. Aber warum? Dieser Brauch geht zurück auf die Zeit, in der der Bergbau im Erzgebirge boomte. Die Stollenmundlöcher der Bergwerke wurden beleuchtet. Die Lichter waren Ausdruck der Sehnsucht der Bergleute nach dem Tageslicht, welches sie gerade in den Wintermonaten kaum zu sehen bekamen. Die Überlieferungen, oder auch nur die Ansichten sind hier durchaus unterschiedlich. Einerseits ist das Licht den Bergleuten geschuldet, vor allem jenen, die Nachts den Heimweg finden sollten. Anderseits erzählt man sich, das die Lichter in der Adventszeit böse Geister fernhalten sollen.

Ich kenne es so, das Lichter und Kerzen und beleuchtete Fenster untrennbar zur Weihnachtszeit gehören. Entsprechend beleuchten auch wir nahezu jedes Fenster. Gerade dieses Licht, dieses geschmückte warme Licht ist es, das der Vorweihnachtszeit seinen Reiz gibt. Nichts ist schöner, als spätnachmittags durch die Stadt zu spazieren und von tausenden Lichtern begleitet zu werden.

Wie das allerdings so mit Traditionen ist gibt es dabei auch Tücken. Warm weißes Licht ist erwünscht. Bunte Lichter, blinkende Lichter oder gar Farbwechsel hingegen sind tabu. Schließlich ist Weihnachten und kein Jahrmarkt!

Die bekanntesten Lichterquellen sind sicher Schwibbögen, Pyramiden und Lichterengel. Nachdem die Bergbauzeit vorbei war, verlegten sich viele Menschen im Erzgebirge aufs Handwerk. Kunstwerke aus Holz wurden zur Erwerbsquelle.

Der Schwibbögen ist so ein typisches erzgebirgisches Handwerksprodukt. Ein sehr bekanntes noch dazu. Ich wette, in jedem erzgebirgischen Haushalt gibt es mindestens einen Schwibbogen. Wie die aussehen können, welche Motive typisch sind, das gibts im nächsten Teil.

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