„Die Chemie des Todes“ – Simon Beckett

Klappentext:

„David Hunter war einst Englands berühmtester Rechtsmediziner. Nach dem Unfalltod seiner Frau und der gemeinsamen Tochter hat er London den Rücken gekehrt, und sich in Manham, einem kleinen Dorf in der Grafschaft Devon, als einfacher Allgemeinmediziner nieder gelassen. Weder sein Arbeitsgeber, der alte Dr. Maitland, noch die Dorfbewohner wissen etwas von seiner Vergangenheit.

Drei Jahre sind seitdem vergangen, als von zwei Jungen die Leiche der ortsässgen Schriftstellerin Sally Palmer entdeckt wird. Die Ermordete wurde mit zwei angesteckten Schwanenflügeln aufgefunden. Auf Drängen des örtlichen Chef Inspector Mackenzie obduziert Hunter den Leichnahm. Währendessen verschwindet eine zweite Bewohnerin des Dorfes.

Die Verdächtigen der Einheimischen richten sich zuallererst gegen David Hunter, den in ihren Augen immer noch Fremden.“

Kommentar:

Mein erster  Simon Beckett. Auch wenn ich die Hunter- Reihe bisher nicht weiter verfolgt habe (es gibt einfach so viele gute Bücher und ich lasse mich nur ungern auf eine Sparte fest legen), so hat dieser Band doch einen angestammten Platz in meinen Bücherregal gefunden. Das sagt schon eine Menge aus, denke ich. Ich mag diese Story. Vor allem weil sie lebhaft ist. Die Charaktere sind brilliant ausgearbeitet. Das Dorfleben ebenso. Genauso wie es im wahren Leben ist. Leben auf dem Land ist nicht so idyliisch wie es klingt. Zugezogene werden kritisch beäugt, von Gerüchten rede ich mal gar nicht. Das passiert auch David Hunter. Er ist fremd, still und zurück gezogen. Die perfekte Zielscheibe für den Dorfklatsch. Fast schon logischerweise mutiert er nach der ersten Toten zum Opfer der Hexenjagd, vor allem nachdem der Polizist Mackenzie herausfindet, das der kleine Dorfarzt sich mit der Materie (Leiche, Madenstadien, …) wesentlich besser auskennt, als sein Beruf vorhersehen lässt. Er stellt Ermittlungen an. Erzählt vorrangig aus David Hunters Sicht, verzichtet Beckett auf die ganzen deftigen Gewaltszenen, dennoch ist die Leichenschau genau genug,um ein Nackenkribbeln zu bescheren. Faszinierend ist die eigentlich permanent vorhandene unterschwellige Spannung. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, aus Angst, ich könnte was verpassen. Fesselnd, spannend, überraschend.

Einziger Kritikpunkt… David Hunter zerfrisst sich selbst, mit seinen Zweifeln und Schuldgefühlen. Das macht ihn manchmal ein bisschen unglaubwürdig. Einfach einen Tickent to mutch.

Dennoch gibts auch hier supergute 4 von 5 Herzen und einen verdienten Platz in meinem Bücherregal.

♥♥♥♥