Das Neinerlaa (auch Neunerlaa, Neunerlei) ist etwas sehr typisches, sehr erzgebirgisches. Das Neunerlei ist das Heilig-Abend-Essen schlechthin. Es besteht, wie der Name schon sagt, aus neun verschiedenen Speisen. Es ist ein traditionelles Essen, bei dem Wünsche und Hoffnungen für das kommende Jahr ausgedrückt werden. Dabei hat jeder der neun Speisen eine ganz bestimmte Bedeutung.
Ganz traditionell besteht das Neunerlei aus:
- Bratwurst (und zwar der Weihnachtsbratwurst- keiner Grillwurst)
- Gekochten Klößen (Kartoffelklöße)
- Sauerkraut
- Rotkraut
- Sellerie
- Linsen
- Kompott
- Brot
- Salz
Die Bedeutungen der einzelnen Speisen:
- die Bratwurst soll Kraft und Herzlichkeit geben
- die Klöße verheissen großes Geld (traditionell legt man einen Schein unter die Schüssel)
- Linsen hingegen sorgen für Kleingeld (hier kommen dem entsprechend Münzen unter die Schüssel), damit soll weder das Schein- noch das Münzgeld im kommenden Jahr ausgehen
- Sauerkraut ist wichtig für das Wachsen des Getreides (Stroh war wichtig für Stall und Haus)
- Rotkraut garantiert Schönheit
- Sellerie sorgt für Potenz und Fruchtbarkeit
- Kompott steht für die Süsse des Lebens
- Brot und Salz müssen auf dem Tisch sein, damit sie nicht das ganze kommende Jahr fehlen
Wie es mit Traditionen so ist, so kennt auch diese Zusammenstellung eder ein bisschen anders und natürlich meint auch jeder die einzig richtige Kombination zu kennen. 🙂 Die Abwandlungen sind gross und auch bei uns, ist es nicht ganz so wie beschrieben. Kompott gibt es zum Beispiel bei uns keines. Dafür die Weihnachtspute.
Das Neunerlei gibt es aber auch bei uns- ganz traditionell am Abend des 24.12., so pünktlich es geht gegen 18.00 Uhr. Der Tisch ist festlich geschmückt. Mit Kerzen und Servietten. Geht man streng nach der Tradition müsste es ein weisses Tischtuch geben, in das nach dem Essen das schmutzige Geschirr eingeschlagen wird und bis zum Morgen des 25.12. so stehen gelassen wird. Das ist allerdings sehr unpraktikabel und auch nicht so schön anzusehen.
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