Montag, damit wäre das erste Party- Wochenende überstanden. Pünktlich zum Samstag feierte Kind 1 seinen 14. Geburtstag. Mit Familie und Freund, oder auch nicht Freund, zumindest nicht der Freund. Im Moment ist das uns nicht so ganz klar. Und den Beiden wohl auch nicht. Pubertät ist spannend. Zumindest wenn man nicht direkt davon betroffen ist.

Am kommenden Samstag folgt Pubertier  2 in Gestalt von Kind 2 dem Beispiel der Großen und feiert seinen 12. Geburtstag. Das Wochenende gehört  somit erneut  der Familie. Kindergeburtstag mutiert in diesem Zusammenhang fast zum Schimpfwort, das wollen die beinahe Erwachsenen nicht mehr hören. Verschwendet man aber einfach mal ein bisschen Zeit damit, zuzuhören und zu beobachten, was zwischen den Möchtegerns so abläuft, trifft der Ausdruck Kindergeburtstag wie die Faust aufs Auge. Eben jener wird nun für das nächste Wochenende geplant.

Kind 1 unabhängig von Kind 2 und im Idealfall auch noch so, das man sich gegenseitig nicht begegnet. Da wir nicht in einem Schloss leben, ein Unterfangen, welches von vornherein nahezu zum scheitern verurteilt ist.

Nicht zum scheitern verurteilt war erstaunlicherweise unsere elektronikfreie Woche.

Der Zwang zur Unterhaltungseletronik ist ja immes. Das Handy meiner Großen permanent in Betrieb und nahezu täglich am Stromnetz angeschlossen. Um Tablet und Co entbrennt häufig ein Wettkampf. Und da beschränken  wir  die Spielzeit für alle Kinder schon.  Um all dem Zauber  zu entgehen beschlossen  wie eine elektronikfreie Woche. Kein Handy, kein Tablet, kein Nintendo, keine Wii und kein Fernsehen (nur abends nach dem Abendessen, also bestens Fall für 30 Minuten am Tag).

Die Verkündung brachte uns leichtes Gemurre ein. Die Woche an sich aber Ruhe. Erstaunlicherweise.

Gefüllt haben wir die Nachmittage mit Hausaufgaben, Gesellschaftsspiele- Kartenspiele. Übersetzt heißt das mit Ruhe und Unaufgeregtheit. Wir denken darüber nach, das beizubehalten. Mehr zu dem Thema werde ich, denke ich, in einem entsprechenden Artikel verfassen. Bei nächster Gelegenheit. Denn das Thema ist groß und würden den Rahmen unseres Wochenrückblickes doch sprengen. Selbstverständlich werde ich den Artikel dann hier verlinken.

Das der Papa morgens schon weg ist und abends erst einfliegt, wenn der Rest schon zum Abendbrot zusammen sitzt, ist inzwischen Alltag geworden. Selbst die Kleine hat sich daran gewöhnt und zeigte sich irritiert, als der Papa Ende letzter Woche Urlaub hatte und sie spontan und unangekündigt vom Kindergarten abholte. Der Hase selbst hat die ersten blaue Flecke kassiert. Denkt aber lediglich über andere Stellungen nach, als über seine Jobwahl. Auf die drei Tage Urlaub letzte Woche verspürte  er anfangs keine wirkliche Lust. Zwei von denen waren allerdings schon verplant. Meine Mutter hatte den männlichen (ausgewachsenen) Familienmitgliedern zu Weihnachten Karten für die German Masters im Snooker geschenkt. Der Hase, sowie mein Vater schauen bei derartigen Turnieren schon gern zu. Dieses Mal live. Und in Farbe und fast zum Anfassen. Allerdings in Berlin. So ging es für den Hasen samt Schwager und Schwiegervater in die, einige hundert Kilometer entfernte Hauptstadt. Die Karten waren für die Nachmittagsrunde. Spontanes Gefallen bei allen Beteiligten sorgte dafür, dass man Karten für die Abendvorstellung nachkaufte. Während die Herren der Schöpfung ihr Abendessen bein Mexikaner genossen, erfuhren wir in einem Rundruf von den geänderten Plänen. Meine spürbar amüsierte Mutter klärte mich auf. Wobei ich nicht genau sagen konnte, ob sie sich freute, das ihr Geschenk ein solcher Treffer war oder ob sie lediglich grinste, weil von drei gestarteten Handys nur noch eines über  einen funktionsfähigen Akku verfügte, um an der Heimatfront Bescheid zu geben. Einer Frau wäre das nicht passiert. Wer geht schon mit einem fast leeren Handy auf eine solch lange Tour. Nur Männer. Sorry Hase. Übernachtet wurde in einen Hostel. Eine Art Jugendherberge ohne Altersbegrenzung. Doppelstockbetten und Straßenbahn direkt vor dem Fenster inklusive. Die Frage meiner Mutter am nächsten Abend, auf was er warte, beantwortete mein im Bett liegender Vater mit dem Worten: „auf die nächste Straßenbahn“.

Ansonsten hatten wir eher komisches, ungemütliches Wetter. Mir fehlen die kalten aber klaren Wintersonnentage. Immer Nebel und das schmuddelige Grau des Schnees schlagen mir auf das Gemüt. Zudem haben mich die Grippeviren ereilt. In diesem Sinne, gute Besserung!