Hallo Ihr Lieben,
Corona krempelt unser aller Leben gehörig um. Dabei muss ich zugeben, dass auch wir zu denen gehörten, die dieses Virus bisher nicht wirklich Ernst genommen und einfach für eine neue Version der Grippe gehalten haben.
Eine Grippe die inzwischen für eine weltweite Pandemie gesorgt hat, mit unzähligen Toten. Eine Grippe, die uns in Situationen brachte, die bisher überhaupt nicht vorstellbar waren.Schulen und Kindergärten sind geschlossen. Spielplätze und Gaststätten genauso. Keine Treffen mit Oma und Opa. Unser ansonsten ständig gern von Freunden der Kinder frequentiertes Haus ist plötzlich still geworden. Fast wie eine Insel. Eine einsame Insel. Obwohl wir ein 6- Personen- Haushalt sind.
Wir sind das, was man -liebevoll oder eben auch nicht- Landeier nennt. Unsere Heimatstadt Augustusburg verfügt über rund 4.500 Einwohner… wenn man alle 5 Ortsteile zusammenzählt. Hier kommen die grossen Katastrophen der Welt nur langsam und zeitverzögert an.
Covid 19 ist anders. Vor zwei Tagen (Freitag, 13. März 2020) verkündete am späten Nachmittag das sächsische Kultusministerium das sofortige Aussetzen der Schulpflicht. Am morgen wird es also auch hier keine Schule mehr geben. In unserem Fall trifft das alle 4 Kinder.
Unsere Ist- Situation sieht so aus:
Kind 1 -> 1. Ausbildungsjahr zur Ergotherapeutin (schulische Ausbildung) – Schule in freier Trägerschaft
Kind 2 -> 9. Klasse an einer Oberschule
Kind 3 -> 6. Klasse an einer Oberschule (eine Andere als Kind 2)
Kind 4 -> 3. Klasse an einer Grundschule
Ich habe meinen Job im HomeOffice immer als Vorteil und für uns einfach passend gesehen. Jetzt beglückwünsche ich mich innerlich dazu, mich für 9 Jahren für dieses Modell entschieden zu haben. Denn es erspart uns die Frage „Wohin mit den Kindern?“. Zu Oma und Opa dürfen sie nicht. Nicht jedes Kind kann alleine bleiben. Die wenigsten Eltern kommen in den Genuss der Notbetreuung. Nicht jeder Elternteil kann freigestellt werden oder ins HomeOffice umsiedeln. Für uns stellt sich diese Problematik nicht. Obwohl der Hase überraschenderweise als systemrelevant gilt.
Ob ich neben HomeOffice für 4 Kinder ein adäquates HomeSchooling ermöglichen kann… das steht auf einem ganz anderen Zettel. Vorerst sind wir gerüstet.
Als Erstes reagiert die Freie Schule der Grossen. Ob diese „mehr“ wussten oder geahnt haben oder sich einfach nur auf ein mögliches Szenario vorbereitet haben- das wissen wir nicht. Aber diese Schule schickte ihre Lernenden bereits am Freitag Mittag nach Hause. Im Laufe des Nachmittages trudelten hier die ersten Informationen über den weiteren Ablauf und die vorhandenen Möglichkeiten des Online- Unterrichtes ein.
Die Grundschule der Jüngsten brauchte ein bisschen mehr Vorbereitungszeit, aber auch diese stellte übers Wochenende einen brauchbaren Fahrplan zusammen.
Die beiden Oberschulen hingegen nicht. Die von Kind 3 verwies zumindest auf die aktuellen Informationen des Kultusministeriums. Wies ihre Schüler via Homepage an, zuhause zu bleiben, sofern dies möglich ist. Schaffte dennoch für die 5. und 6. Klassen eine Notbetreuung, zumindest für die ersten drei Tage der kommenden Woche. Dazu die Möglichkeit Schulmaterialien aus der Schule holen zu können.
Im Moment herrscht hier doch ein bisschen Freude ein paar Tage nicht zur Schule gehen zu müssen. Wobei den Kindern noch nicht wirklich klar ist, wie lang der Zeitraum bis nach den Osterferien ist und das es nicht nur nicht mehr in die Schule geht.
Wir werden die ersten Tage dieser Woche nutzen, um all das aus den verschiedenen Schulen zu holen, was nötig ist, für einen Unterricht zuhause. Und uns dann einen groben Fahrplan verschaffen, wie wir all die Anforderungen der einzelnen Familienmitglieder unter einen Hut bekommen.
Euch werden wir einfach mitnehmen. Geplant ist ein wöchentlicher Eintrag, eine Übersicht über unsere Woche, unseren Verlauf. Was war gut, was war schlecht. Wie lösen wir diese besondere Situation. Wir freuen uns, wenn Ihr mitlest. Kommentare sind natürlich immer erwünscht.
Bis dahin, lasst es Euch gut gehen und vor allem bleibt gesund.
Eure Sanny