Bergparade- Der Aufzug des Bergmanns

Zum Ursprung der Bergparaden gibt es mehrere Ansätze. Einmal gehen die Bergparaden auf die gemeinsamen Kirchgänge der Bergleute (nach der letzten Schicht an Heilig Abend) zurück. Ein anderes mal dienten Sie lediglich dazu, zu besonderen Anlässen aufzutreten oder hochrangige Persönlichkeiten zu ehren. Unbestritten und ohne Zweifel haben Sie ihren Ursprung aber in der bergmännischen Tradition des Erzgebirges. Seit dem 14. Jahrhundert haben sich Bergleute in Brüderschaften, Knappschaften oder Kapellen zusammen geschlossen. Daraus entwickelten sich ganz besondere Eigenheiten. Wie die Herstellung, die Pflege und des Tragens eines gemeinsamen Bergmannhabit nach den Vorschriften verschiedener Jahrhunderte und der einzelnen Bergreviere.

Heute pflegen immer noch etwa 3000 Mitglieder in 62 Vereinen diese Traditionen. Die älteste bestehende Vereinigung ist die Berggrabebrüderschaft Ehrenfriedersdorf. Diese existiert seid 675 Jahren. Im Bergwerk Zinn und Erzgrube Ehrenfriedersdorf, hier als „Sauberg“ bekannt, arbeiteten sowohl mein Vater, als auch dessen Vater.

Der Bergmannshabit ist eine aufwendig gestaltete und verzierte Tracht. Je nach Farbe und Form verdeutlichen Sie sowohl die Herkunft, als auch die Tätigkeit und Hierarchivestufe des jeweiligen Trägers. Die Maßschneiderei in der Bergstadt Marienberg ist inzwischen die einzige Schneiderei, die deutschlandweit diese besondere Kunst noch beherrscht. Leider, muss man sagen.

Bergparaden sind also Tradition pur. In vielen Städten und Gemeinden gehört die Bergparade fest zum Vorweihnachtsprogramm. Ab 500 Trachtenträgern gelten die Aufzüge als „große Bergparaden“. Die wohl bekannteste, in Annaberg Buchholz, umfasst über 1000 Trachtenträger und lockt regelmäßig um die 30.000 Schaulustige an. Traditionell findet die Parade immer am 4. Advent statt. Ausnahme 2017… da der 4. Advent auf Heilig Abend fällt, findet die Bergparade in Annaberg schon heute (23.12.) statt.

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