Für unsere Große, liebevollst Kind 1 genannt, war es im Mai soweit.
Konfirmation ist ein Segnungsgottesdienst für junge Menschen, die sich zum christlichen Glauben bekennen. In unserem Fall zur evangelisch lutherischen Kirche. Sie bestätigen damit ihre eigene Taufe. Denn nur wer getauft ist, kann auch konfirmiert werden. Sollte der Betreffende also noch nicht getauft sein, so kann das während der Konfirmatenzeit nachgeholt werden. In meinen Fall war das so. Unsere Große wurde schon als Kleinkind getauft, im Rahmen unserer kirchlichen Trauung. Bei der diesjährigen Konfirmation gab es allerdings auch eine Konfirmantin, die erst direkt in diesem Gottesdienst, unmittelbar vor der Konfirmation getauft wurde. Sicherlich praktisch, wenn man an die Feiern im Nachgang denkt. Ich fand, die Zeremonie des Taufens ging hier allerdings völlig unter. Diese wurde mal eben in 2 Minuten nebenbei abgehandelt, in Anwesenheit eines einzelnen Patens. Nicht mal die Eltern und anderen Kinder der Familie waren mit vorgetreten. Nicht wirklich schön und auch nicht so würdevoll und feierlich, wie es sein sollte.
Im Allgemeinen folgte der Gottesdienst dem Thema „Popcorn“. Nicht missverstehen, ich habe gar nichts gegen Moderne in der Kirche. Ganz im Gegenteil. Es nahm dem Ganzen ein bisschen die Schwere und das streng Gläubige. Allerdings eben auch ein bisschen das Feierliche. Vermutlich weil „Popcorn“ und Kirche und Erwachsenwerden nur schwer unter einen sinnvollen Hut geht. Der Rest allerdings, die anschliessende Segnung, die Athmosphäre an sich, war sehr angenehm. Ansprechend arrangiert. Nicht “ trocken“, sondern Dank des Themas und der hauptsächlichen Begleitung durch eine Band aus den Reihen der jungen Gemeinde, locker und fröhlich und entspannt.
Für Kind 1 sind nun zwei Jahre Konfirmantenunterricht zu Ende. Mit Erreichen des 14. Lebensjahres und der Konfirmation gelten die Jugendlichen, nach staatlichem Recht, nun als religionsmündig und für die Kirche als vollwertige Mitglieder. Das heißt, sie dürfen Paten werden und in vielen Gemeinden an Kirchenvorstandswahlen teilnehmen. Für was sich mein Kind entscheiden wird, wie sie ihren weiteren religiösen Weg beschreitet, obliegt einzig ihr allein. So wie die Wahl, ob sie Konfirmation oder Jugendweihe machen will, auch ihre war.
Alle Kinder sind getauft. Einfach um den Zugang zur Kirche zu schaffen. Ich habe mich spät für die Kirche entschieden, erst im Jahr vor der Konfirmation. Die heilige Taufe verbindet man ja irgendwie automatisch mit kleinen Kindern, Babies. Als fast Erwachsener unter Säuglingen getauft zu werden, war nicht so toll. Für unsere Vier haben wir daher mit der Taufe im Kindesalter alle Voraussetzungen geschaffen. Für oder gegen welchen Glauben sie sich entscheiden und welchen Schritt sie Richtung Erwachsenwerden gehen, dass müssen sie selbst zuerst herausfinden und dann entscheiden.
Dem Konfirmationsgottesdienst am Sonntag folgte direkt das Abendmahl. Zum ersten Mal für die frisch Konfirmierten. Wir haben uns im Anschluss für eine Gartenparty entschieden. Weniger Status, mehr Ausrichtung auf unsere Konfirmatin. Es war ihr Tag, ihre Feier, ihre Wünsche. Und es war ein traumhafter Tag. Stress und Hektikfrei. Voller netter Leute, netter Gespräche und natürlich jeder Menge guter Wünsche und zahlreicher Geschenke.