Also zumindest wenn man M. B. Hermann glaubt, der da schreibt:

„Der November liegt im Nebel.

Das macht ihm nichts, er hat nichts dagegen.

Könnte man meinen, doch, der November ist ein Flegel,

er sucht, wenn auch im Geheimen nach schönem Blumenleben.“

Blumen gab es im letzten Monat keine mehr… ausser die Eisblumen auf unserer Klingel:

Im Grunde war unser November gar nicht so flegelhaft. Verlief der Geburtstag von Schwiegermama ganz ruhig, geriet der von meinem Großvater zur Posse. Es ist jedes Mal aufs Neue erschreckend, wie schnell die Demenz einen so intelligenten Menschen verändern kann. Binnen von Sekunden kommt das Vergessen. Er begrüsst einen an der Tür mit einer neuen Unsicherheit, die mir gehässig zuflüstert „Er erkennt dich nicht“, das Lächeln in seinem Gesicht sagt, er tut es doch. Kaum verklingt sein „schön dass du auch mal wieder da bist“ und mein „Alles Gute zum Geburtstag“, fragt er „Wer hat denn Geburtstag?“… Gerade verabschiedet er sicher von meinem Bruder, seinem einzigen Enkelsohn, fragt er einen Augenblick später wer der Mann ist, der da wegfährt. Wem das Auto gehört. In einer Endlosschleife. Bis besagtes Auto aus seinem Blickfeld verschwunden ist. 🙁 Eine sehr schwierige Situation. Für alle. Auch die Kinder. Fanden die es anfangs noch lustig, dass ihr Uropa alle 5 Sekunden die allgemeine Aufmerksamkeit auf das eben gerade geöffnete Fenster lenkte, verunsicherte diese sich ständig wiederholende Szene sie doch zusehends.

Abgesehen davon, durften wir einen relativ ruhigen November erleben. Die Medikation unseres besonderen Kindes läuft nun anders. Nachdem Medikinet nicht die gewünschte Wirkung erzielte, sind wir bei Stratera gelandet. Dies scheint anzuschlagen. Wenn auch noch nicht so, wie man sich das wünscht. Aber Stratera gehört zu den Medikamenten, die einen Spiegel in den Körperzellen bilden. Die volle Wirksamkeit, die richtige Dosis gefunden zu haben vorausgesetzt, setzt nach etwa 3 Monaten ein. So der Plan. Wir sind also noch ganz am Anfang. Das Motto heisst also nach wie vor Durchhalten. Dennoch zeigen sich kleine Erfolge. Ob die nun allerdings auf die Medikation oder einfach nur auf seine persönliche Entwicklung zurück zu führen sind… Who knows?! Sein „Job“ als Klassensprecher macht ihm Spass. Die ständigen Sitzungen fordern ihn, er fühlt sich aber sehr wohl damit. Vor zwei Monaten entschied er sich zudem die Ausbildung zum Schulsanitäter zu beginnen… und bestand vor wenigen Tagen die Prüfung dazu. 🙂 *stolz*

Weniger erfolgreich war unser Kind 1. Beim Schulsport (Volleyball) prellte sie sich beide Handgelenke so stark, dass wir nach dem Impftermin beim Kinderarzt direkt von selbigem zum Rötgen geschickt wurden.

Weil es ein Schulunfall war, natürlich nicht ohne den obligatorischen Besuch beim D- Arzt. Ergebnis: Nichts gebrochen, aber eine Woche kein Volleyball mehr. Und der Tag war damit auch um. Zu sagen, sie wäre unglücklich gewesen, wäre allerdings gelogen. 🙂

Ende November zog die Weihnachtsstimmung hier ein. Und dieses mal in geballter Ladung. Alle Kinder dermassen voller Vorfreude, dass wir direkt am Montag nach dem Totensonntag alle Fenster geputzt und geschmückt hatten. Der Weihnachtsbaum erstrahlte pünktlich zum ersten Advent in vollem Glanz. Und nun warten wir das die Tage umgehen…

Die Geschenke sind schon da. Für alle, inklusive Freunde und Verwandte.

In diesem Sinne… geniesst ein paar schöne Tage, lasst Euch nicht zu sehr stressen in dieser angeblich besinnlichen Zeit, in der ein Termin den Nächsten jagt.

Alles Liebe ♥