Da sind wir nun. Der letzte Monat des Jahres steht vor der Tür. Der Ewigkeitssonntag ist vorbei. Nun darf Weihnachten ganz offiziell sein. Lichterpuppen und Schwibbögen dürfen an den Fenster und damit das Triste der dunklen Jahreszeit vertreiben. Zeit also für ein bisschen Besinnlichkeit. Nur leider klappt das nicht auf Anhieb. Bei all dem Stress und der Hektik auch kein Wunder. Doch, das ist es nicht allein. Machen wir  uns nicht sehr oft das Leben selber schwer?

Das Schreiben unserer alljährlichen Weihnachtskarten rüttelte da Verschiedenes auf. Die Gedanken bei der Familie, den Verwandten, Freunden und Bekannten… dabei stellten sich mir doch einige Fragen. Was muss geschehen, dass der Sohn die Eltern meidet wie besagter Teufel das Weihwasser? Und noch viel schlimmer, ihnen die Enkelkinder vorenthält? Was muss passieren, bis man seinen Kindern sagt, sie haben keine Großeltern. Im Wissen, das das zumindest personell nicht stimmt. Wie schlimm müssen diese Verletzungen sein. Wo doch beide Seiten behaupten nicht Schuld zu sein. Warum führt man ein in jeder Hinsicht aktives Leben. Heiratet mehrfach, zeugt eine handvoll Kinder und sitzt nun allein in einer nur halb möblierten Einraumwohnung, in einer Stadt, die einem längst fremd geworden ist?

Und der Umkehrschluss… bin ich nun in der Pflicht diese Zustände zu beheben? Muss ich zwischen Mutter und Sohn schlichten? Muss ich ein Heim bieten und die Einsamkeit vertreiben? Weil ich es nicht bin? Weil ich meine Familie um mich habe? Weil meine Mutter jederzeit mit mir redet? Weil meine Kinder ihre Grosseltern sehen? Weil ich ein Heim habe,dass auch ein Zuhause ist? Weil das Wissen um das Unglück anderer meine Besinnlichkeit stört?

Oder ist Besinnlichkeit etwas, das allein aus mir kommt und auch nur allein für mich gilt?!