Eine Woche voller Vorbereitungen rauschte geradezu an uns vorbei. Der Countdown zur Konfirmation lief. Was zeitgleich eine expotenzielle Steigerung der Nervosität bei Kind 1 zur Folge hatte. Wie machen wir das? Und wie geht das? Gibt es auch dies und jenes? Anstrengend!

Recht easy startete sie dagegen in die erste Praktikumswoche ihres Lebens. Sicherheitshalber nutzen wir den Feiertag für eine Tour ins Klinikum Chemnitz. Kind 1 ist nach wie vor felsenfest überzeugt Medizin studieren zu wollen. Was also bietet sich mehr an, als ein Praktikum in eben jenem Bereich. Die Zusage vom Klinikum hatte sie recht früh. Während des Routinetermins bei „ihrem“ Onkologen kassierte sie allerdings eine Absage. Er unterstützt ihre Ambitionen, aber will sie nicht auf seiner Station. So gefestigt sie wirke, so sehr könnten alte, vermeintlich verschlossenen Wunden aufgerissen werden. Ich halte das für eine gute Entscheidung. Es ist sicher eine Sache mit Kranken/ Verletzten in Kontakt zu kommen. Sicher ist ihr auch bewusst, dass Menschen sterben. Direkt dabei zuzusehen, vor allem wenn es sich um Kinder handelt, ist aber noch ein ganz anderes Thema. Sie hat es ohne Kommentar akzeptiert und sich auch anschliessend nicht mehr auf eine „Wunschstation“ festgelegt. Was kommt wird genommen. Eine sehr erwachsene Entscheidung. Der erste Praktikumstag sollte sie zur Pflegedienstabteilung führen. Da allein der Standort Flemmingstraße über 8 Häuser verfügt, haben wir uns für einen Spaziergang durch das Gelände entschieden. So fühlt sie sich an Tag 1 schon mal nicht mehr ganz so unsicher, wenn sie zumindest weiß, wohin sie muss. So dachten wir. Das eben jene Dame gar nicht in der Pflegedienstleitung sitzt, war nirgends ersichtlich. Und führt dann eben doch dazu, dass Kind 1 am Dienstagmorgen quer durchs Gelände hetzte. Allerdings trotzdem früh genug, um halbwegs pünktlich anzukommen. Gelandet ist sie schlussendlich in der Neuro- Chirurgie. Mit viel Spaß. Vor allem dann, wenn die Patienten, wie sie es nannte „Klingelstreiche“ spielen. Erschien sie erst genervt davon, machte das ein Patient wett, der auf die Frage was er wünsche mit einem halbwegs genervten „hem“ (sächsisch für „nach Hause“) antwortete und damit sowohl sie als auch sich selbst zum Lachen brachte. Stolz wie Bolle kam sie schon am dritten Tag nach Hause. Sie durfte morgens zur Visite mitgehen. Das hat gefallen. Weniger lustig war allerdings die Verbrennung, die sie sich während der Essenausgabe holte. Großflächig über den ganzen linken Unterarm. Klar, kann passieren, dass allerdings Pflegepersonal das „übersieht“ und auch auf direkte Ansprache nicht reagiert, geht irgendwie gar nicht. Schlussendlich geht es hier nicht um einen Erwachsenen. Sie ist 14 und sich unmöglich aller Risiken bewusst. Ich hätte mir hier ganz klar mehr Beachtung und Aufsicht und auch ein bisschen mehr Einarbeitung oder Anleitung gewünscht. Leider, leider laufen wir ja alle noch mit langen Ärmeln umher, so das uns auch diese Verbrennung erst am Freitag Abend auffiel. Da hatte sich natürlich bereits eine anständige Blase gebildet. Also Hardcore-Kühlen und die Rötung um die Blase gut mit Bephanthen versorgt. Nachts neckisch mit einer roten Binde versehen, haben wir es gut in den Griff bekommen. Dennoch wird es einen entsprechenden Hinweis an die Klinik geben.

Logistisch ist so ein Praktikum ja eine richtige Meisterleistung. Das Klinikum ist gut 20km weit weg. Das klingt gar nicht viel. Allerdings, wenn ich soll meine 14 Jährige morgens um 6 Uhr oder noch davor alleine durch eine Grossstadt laufen lassen… da stellen sich mir alle Nackenhaare auf. Tag 1 verschob ich meine Arbeitszeiten entsprechend passend. Brachte Kind 1 morgens in die Klinik und sammelte sie nachmittags wieder ein. Ab Tag 2 übernahm der Hase den morgendlichen Transport. Mir fiel dann lediglich noch das Abholen zu. Heftig. Auch ein Punkt, warum diese Woche an mir vorbeirannte. Aufstehen- Kinder wecken- Frühstück- Kind 2 und 3 zum Bus schicken- Kind 4 in die Kita verfrachten- Arbeiten- pünktlichst 14 Uhr alles fallen lassen- Kind 2 aus der Kita holen- direkt ins Klinikum Kind 1 einsammeln- Einkäufe/ Vorbereitungen erledigen- Abendessen- Kinder ins Bett- Arbeiten… Zack Woche um. Eine knappe Stunde Fahrtzeit ist für 20km allerdings auch zum Schreien. Was macht man nicht alles… Meine Nachmittage verbrachte ich also im Auto. Was teils sehr hinderlich für Vorbereitungen aller Art war. Und selbst die Therapiestunde für Kind 2 fiel dem zum Opfer.

Zum ersten Mal seit knapp anderthalb Jahren gönnte ich mir daher ab Freitag 4 komplett freie Tage am Stück. Entspannung war weniger drin, eine Party mit 40 Leute organisiert sich ja leider nicht von alleine. Nicht ständig an den Schreibtisch sitzen zu müssen vereinfachte die Sache allerdings ungemein. Dank meiner neugewonnen Freizeit war es Freitagmorgen vor dem Friseur sogar drin die beiden Schokoladenkuchen (weisse und dunkle Schokolade) samt der Muffins zu backen. Nach dem Kindertransport gehörte der Nachmittag dann der Eierschecke. Und meinem liebsten Hobby, dem Bügeln. Ich hasse es, kommt gleich nach dem Unkraut jähen auf der Unbeliebtheitsskala. Aber Dank moderner Materialen braucht man ja glücklicherweise nur noch einmal im Jahr zu bügeln. Obwohl, da noch der Schulanfang ansteht, habe ich ein schlechtes Jahr- ich muss im August nochmal bügeln. Ich Arme. 🙂

Die Zeltdeko kostete erstaunlich viel Zeit. Wesentlich mehr als angenommen. Unsere Blumenvasendeko gibt es als Schritt- für- Schritt Anleitung im Kreatives- DIY- Bereich.

Über den Höhepunkt der Woche, die Konfirmation, mache ich einen separaten Artikel. Den verlinke ich nacher natürlich auch hier. Ein sehr schöner Tag. Kind 1 war happy und glücklich. Das ist alles was zählt. Darüber kann man dann auch die Macken der Gäste, vor allem der Älteren und den einen oder anderen dummen Kommentar ignorieren. Vielleicht gibts sogar ein paar Bilder. Unser Beitragsbild ist schon mal eines davon. 🙂

Bis dahin, habt eine schöne Woche.