Alltag in der Grossfamilie

Abenteuer Hund

Seid Willkommen zu unserem Abenteuer Hund…

Hund ja – Hund nein

In meinen Kindertagen gab es Hunde. Zwei. Alex und Astor. Alex war ein schwarzer Schäferhund- Spitz- Mischling, den mein Bruder und ich als Welpen zu Weihnachten bekamen. Ja, eine Vollkatastrophe. Um dem Aufschrei zuvor zu kommen: Man verschenkt keine Tiere. Nicht zu Weihnachten oder irgendwann sonst. Tiere sind Lebewesen mit Gefühlen und Bedürfnissen, die erfüllt werden müssen. Kinder können diese nicht erfüllen. Das ist völlig unstrittig und es hat auch, für Alex, nicht funktioniert. Zu viele Menschen, zu wenig Hundeerfahrung, zu wenig Zeit und viel zu wenig Wissen. Aber grundsätzlich war auch dieser Hund ein Abenteuer.

Natürlich war damals (das Ganze ist schon über 30 Jahre her) alles anders. Meine Eltern haben ein Haus mit Grundstück. Hunde lebten damals nicht im Haus. Das stand auch für Alex gar nicht zur Debatte und über artgerechte Ernährung hat sich auch niemand Gedanken gemacht. Alex hatte einen Zwinger, mit Hütte, hinterm Haus. War jemand zuhause konnte er sich frei auf dem grossen Grundstück bewegen. Im klassischen Sinne Gassi sind wir nie mit ihm gegangen. Auch ihn irgendwo mit hinzunehmen war nie Thema.

Ein paar Jahre nach Alex Tod, rettete mein Vater Astor vorm Erfrieren. Astor war ein Mischling, unbekannter Rassen. Eine Seele von Hund und einfach nur dankbar. Er bekam eine Hundehütte mit Terrasse und Heizung und an Sonnentagen das Eis meiner Grossmutter. Ja, weit weg von artgerecht- aber geliebt.

Ich möchte einen Hund

Der Wunsch nach einem Hund schlummerte lange in mir. Neben dem blanken Wunsch stand auf der Pro- Hund- Seite auch hier das Haus mit Grundstück und meine fast ständiger Anwesenheit, dank Job im HomeOffice. Auf der Contra-Seite hingegen summierten sich die Einträge. Der Mann ist ein Katzenmensch, mit Angst oder zumindest Respekt vor Hunden. Wir haben 4 Kinder. Zeit und Geld und auch nur die persönlichen Reserven sind mitunter sehr sehr knapp.

So war die Entscheidung immer gegen einen Hund, dafür gab es zwei Katzen.

Bis in den Frühling 2024…

Unsere Lebensumstände sind eher konträr. Der Mann verlässt das Haus bei Sonnenaufgang, kehrt bei Sonnenuntergang zurück. Er ist- verständlicherweise- froh, wenn er einmal da ist und möchte auch da bleiben. Ich, im Home Office,  bin 24/7 hier und wäre froh, käme ich einmal raus. Selbst in den angeschlossenen Garten gehe ich oft allein. Der Mann möchte was im Haus tun, in seinem Hobbykeller oder whatever. Die Kinder sind inzwischen Teenager und wer Teenager hat kennt das Phänomen sicher. Sagen wir es so: die sind sehr lichtempfindlich. Zu meiner einsamen Zeit im Home Office verbringe ich also auch die Zeit im Garten allein.

Ich bin

gern allein. Aber nicht gern einsam. Ich dachte mir, okay Garten… dann geh doch raus. Mehr Bewegung schadet nicht, also geh einfach eine Runde. Jeden Morgen. Leute, seid Ihr schonmal alleine ziellos durch die Gegend gelaufen? Wie fehl am Platz kann man sich bitte fühlen?!

Also gab es zum ersten Mal in unserer Geschichte konkrete Gespräche über das Abenteuer Hund. Der Mann hat die Argumente durchaus verstanden. Es hat viele Wochen, Monate Bedenkzeit, viele viele Gespräche gegeben. Viel Abwägen und Verwerfen, bis zur Entscheidung… wir können uns ja mal umsehen.

Für Euch

Warum ich Euch das erzähle? Auch wir nutzen Social Media. Und ich war so naiv zu denken, ich habe die Eltern-Bubble überlebt. Hundehalter sind anders, die halten zusammen. Ich habe mich sowas von geirrt. Die Hunde-Bubble ist noch sehr viel toxischer als die Eltern-Bubble. Da will ich gar nicht dazugehören. Und trotzdem gibts diese BlogReihe? Nicht trotzdem, sondern deswegen. Denn jeder, wirklich jeder erzählt einem, wie geil es ist einen Hund zu haben. Wie perfekt und wunderschön. Die Realität erzählt einem keiner. Ein Hund ist ein Abenteuer. Es ist wunderschön von diesem felligen Mitbewohner geliebt zu werden. Aber es kostet auch so unendlich viele Nerven und Durchhaltevermögen und ja auch Geld. Es ist unfassbar viel Arbeit. Nicht an dem Hund-aber an einem selbst.

Ich habe in diesem einen Jahr mit Mika soviel und so hart an mir und meinen Problemen arbeiten müssen- weit über jegliche Grenzen hinaus. Ein Hund ist nicht nur ein treuer Begleiter, er ist ein Spiegel- und mit diesem Spiegelbild muss man leben neu lernen.

Unser Hund

Mika ist in etwa soweit weg von perfekt, wie ich das bin. Ich liebe ihn und ich würde ihn unter keinen Umständen wieder her geben. Und gern möchte ich Missverständlichem vorbeugen: Egal wie schwer es war, oder ist, wie verzweifelt ich manchmal war, ich habe nie auch nur eine Sekunde daran gedacht ihn abzugeben. Niemals.

Das hier wird also weder ein „Ach schau wie süss unser Hund ist“- Blog und auch keiner „Guck mal, was er schon alles kann“- Blog. Das hier wird eine ehrliche, authentische Reise, mit zumindest anfangs mehr Tränen und Verzweiflung als Glück, aber mit ganz ganz viel Liebe zu einem ganz besonderen Wesen.

Seid Ihr dabei?

Dann bleibt dran und lasst uns erzählen, wie ein Hund uns gefunden hat, der auf den ersten Blick nicht wirklich zu uns passt und uns doch vervollständig hat.

Alles Liebe

Eure Sanny♥

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